Im Superbike-Fahrerlager herrscht Aufruhr. Es geht nicht nur um die Frage der Leistungsbalance, die am Vorabend von Imola zu Ducatis zweiter Saisonniederlage und dem gleichzeitigen Anstieg der Kawasaki-Motordrehzahl führte. Die Teams warten gespannt auf das Schicksal der zwölften und letzten Runde, die in San Juan, Argentinien, stattfinden soll. Es gab schon seit einiger Zeit Gerüchte über eine mögliche Absage und die Dorna hat versprochen, bis zum Wochenende Klarheit zu schaffen. Der Veranstalter sendet beruhigende Botschaften, hat aber inzwischen bereits einen Notfallplan vorbereitet. Hier der Kalender der verbleibenden 23er-Runden.
Wirtschaftskrise
Das Superbike ist auf Geheiß der lokalen Regierung, die erhebliche wirtschaftliche Anstrengungen unternimmt, um die enormen Kosten für die Organisation der Veranstaltung zu decken, in der abgelegenen Stadt San Juan, 900 Kilometer von Buenos Aires entfernt, gelandet. In Argentinien ist die Wirtschaftskrise hart, also gibt es eine Ausgabenübersicht nicht vorrangiger öffentlicher Investitionen. Aus diesem Grund ist das Schicksal des Ereignisses stark gefährdet. Dorna hat viele Interessen und gute Verbindungen in diesem riesigen Land Südamerikas, sodass eine Last-Minute-Lösung entstehen könnte. Was auch immer passiert, der Kalender der Weltmeisterschaft 2023 wird weiterhin zwölf Etappen bieten. Für die eventuelle Erholung wurde bereits die Rennstrecke in Jerez ausgewählt, wo man am selben Tag, also am 14. und 15. Oktober, antreten könnte.
Ein Atemzug der Erleichterung
Für die Teams, insbesondere die Privatteams, wäre es ein Aufatmen, denn statt einer sehr teuren Auswärtsfahrt stünden sie vor einer sehr kostengünstigen Etappe, wenn man bedenkt, dass das Superbike am Ende zuerst nach Aragon fährt Saison sowieso (23.-24. September) und die Woche danach in Portimao (30. September-1. Oktober). Jerez liegt nur 200 Kilometer von Portimao entfernt. Allerdings öffnet die schwierige Situation in Argentinien mit Blick auf 2024 immer noch ein Loch, denn selbst wenn diese Ausgabe gerettet werden könnte, ist es kaum vorstellbar, dass wir in einem Jahr zurückkehren können. Gerüchte aus dem Fahrerlager besagen, dass auch die Etappe im indonesischen Mandalika wackelig sei. Daher ist Australien derzeit die einzige sichere außereuropäische Veranstaltung.