Michele Pirro dominiert Rennen 1 in Mugello und steht zusammen mit Lorenzo Zanetti an der Spitze der italienischen Superbike-Wertung. Ein authentischer Monolog des Ducati-Testers, der von der Pole-Position startete und nur wenige Runden von Alex Delbianco (Yamaha) verfolgt wurde. Eine ermüdende Aufholjagd für Lorenzo Zanetti: Der Ducati-Fahrer aus Brescia schnitt im Qualifying nicht gut ab und auch der erste Teil der Herausforderung war nicht ganz auf dem neuesten Stand. Doch von der Mitte an zeigte „Zorro“ seine Krallen und holte sich in neun Rennen den neunten Podiumsplatz, sodass er in der Gesamtwertung nicht überholt werden konnte. Drei Rennen vor Schluss beginnt das CIV Superbike bei Null.
Die Rückkehr des Meisters
Für Michele Pirro ist es der sechste Sieg der Saison, der 64. in der nationalen Superbike-Meisterschaft und der 74. in der italienischen Meisterschaft. Hinzu kommen vier Erfolge in der Supersport-Klasse, ebenso viele in der Superstock 1000 und zwei in der 125 GP. Aber es ist noch zu früh, um vom Sieg zu singen, denn Lorenzo Zanetti wird die Führung nicht abgeben und so den Schaden begrenzen. „Hier in Mugello bin ich noch nie mit Dunlops bei trockenen Bedingungen gefahren“, erklärte der Brescianer. „Ich war letztes Jahr nicht dort (verletzt, Anm. d. Red.) und in der letzten Runde regnete es. Mit vollem Tank war die Ducati schwer zu fahren, uns fehlen wertvolle Abstimmungsdaten.“ Doch im zweiten Rennen am Sonntagnachmittag könnte die Situation deutlich besser sein.
Alex Delbianco wird Protagonist
Bisher war das CIV Superbike für Alex Delbianco eine Tortur. Aber die Ankunft eines unbequemen Begleiters wie Roberto Tamburini in der Yamaha Keope-Garage muss den Alarm ausgelöst haben. In Mugello sahen wir den Fahrer, den wir kennen, wieder. „Dieser zweite Ort ist ein Neuanfang“, kommentierte er hitzig. Hervorragendes Debüt auch für Tamburini, der lange Zeit auf dem Podium stand: Zanettis Offensive war energisch, in der letzten Runde versuchte Roberto das Ganze in Scarperia-Palagio, aber sein Gegner öffnete die Tür nicht. Stattdessen ist die Reise von Luca Bernardi kompliziert, da er mit der Aprilia Nuova M2 nur Fünfter ist. Das Potenzial, das sich zwischen Vallelunga und Misano zeigte, als er gewann und Michele Pirro einen Fehler beging, verschwand hier. Der Abstand in der Gesamtwertung ist auf 33 Punkte gewachsen. Die Hoffnung auf einen Superbike-Titel ist geplatzt? Nein, der Weg ist noch lang …
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Foto: Barney Racing