Franco Morbidellis MotoGP-Abenteuer scheint nach den letzten schwierigen zwei Jahren zu Ende zu sein. Der Umzug in die Yamaha-Fabrik im Jahr 2021 schien sich als fatal erwiesen zu haben, aber eine Ablehnung des Angebots war undenkbar. Die Türen der Superbike-Weltmeisterschaft könnten sich für den VR46 Academy-Fahrer anstelle von Toprak Razgatlioglu öffnen, obwohl ein Notausgang zu einem Ducati-Satellitenteam nicht ausgeschlossen werden kann. Die offizielle Ankündigung könnte in Silverstone erfolgen.
Der Vergleich mit Quartararo
Der letzte Podestplatz stammt aus dem Mai 2021 mit dem damaligen Petronas-Satellitenteam. Nach der Verletzung, der Knieoperation und dem Sprung ins Werksteam ging etwas schief. Morbidelli konnte sich nicht an den neuen M1 anpassen und stand stets im Schatten von Fabio Quartararo. In dieser Saison befindet sich die MotoGP in einer leichten Erholungsphase, er sammelte in Argentinien zwei vierte Plätze und belegte beim letzten Rennen in Assen den 9. Platz. In der Meisterschaftswertung liegt er nur sieben Längen vor dem Franzosen, aber es ist schwer, sich eine Vertragsverlängerung vorzustellen, da Alex Rins zunehmend in seinen Sattel aufgenommen zu werden scheint.
Im Nachhinein würde sich an seinen Entscheidungen nichts ändern, auch nicht an seinem Wechsel zum Werksteam. „Dort zu sein ist das Beste, was mir in meiner Rennkarriere je passiert ist„, verriet er Speedweek.com. „Fabio vollendet die Arbeit am Fahrrad und holt das Beste daraus heraus. Das bedeutet, dass es möglich ist, mit dem Team und dem Paket die gleichen Ergebnisse zu erzielen wie er. Dort zu sein, wo ich im Jahr 2021 bin, war die bestmögliche Position„.
Erschwerend kommt hinzu, dass die YZR-M1 seit einigen Jahren eine technische Pattsituation erlebt, aber Quartararo schafft es fast immer, mit seinem aggressiveren Fahrstil konkurrenzfähiger zu sein. „Es ist kompliziert, das zu tun, was es tut. Durch sehr spätes Bremsen gelingt es ihm in Kurven immer, die Geschwindigkeit zu halten. Und dank der hohen Kurvengeschwindigkeit macht es viel Zeit gut. Fabio maximiert jedes Detail unseres Fahrrads, in jedem Bereich holt er das volle Potenzial aus dem Paket heraus„.
Zwei Wege für die Zukunft
Derzeit laufen Verhandlungen über seine Zukunft und die Beziehung zu Yamaha könnte fortgesetzt werden … allerdings in einer anderen Kategorie. An seiner Seite steht die VR46-Gruppe, die seinen Platz einnimmt. „Ich habe mit Valentino darüber gesprochen und er macht mir immer Mut“, fuhr Morbidelli fort. Zwei Hypothesen werden geprüft: der Sprung in die WorldSBK oder der Wechsel zu einem Ducati-Kundenteam: Gresini, Pramac oder, weniger wahrscheinlich, VR46. Bleibt nur noch auf die Wiederaufnahme der MotoGP-Meisterschaft in Silverstone Anfang August zu warten.
Foto: Monster Yamaha
