Ducati startet die MotoGP-Saison mit angezogener Handbremse nach den beiden Stürzen von Francesco Bagnaia und der Verletzung von Enea Bastianini in Portimao. Der amtierende Champion machte eine Doppelnull wett, er nutzte die Abwesenheit von Marc Marquez und seinem Boxerkollegen nicht voll aus. 53 Punkte in der Gesamtwertung, die Platz zwei wert sind, ein Start in die Meisterschaft, der etwas an den letztjährigen anknüpft.
Kommentar von Luca Marini
Es ist noch ein langer Weg, aber es wird noch einen mentalen Klick brauchen, um dem WM-Traum der Zugabe näher zu kommen. Am Ende des GP von Austin wunderte sich Francesco Bagnaia über die Gründe für einen scheinbar absurden Sturz. Die ersten Sensationen der Experten treffen kalt ein, beginnend mit dem Kollegen und Akademiekollegen Luca Marini. „Ich habe Peccos Linie gesehen, sie war sehr schmal. Das ganze Wochenende über fuhr er Kurve 2 schneller als jeder andere Ducati-Fahrer. Vielleicht hat auch der Wind dazu beigetragen, er ist etwas abrupt in die Kurve gefahren und etwa 10 km/h schneller gefahren als wir“.
Der Grund für den Sturz
Nach dem, was in Texas passiert ist, hat es noch keine direkte Konfrontation mit den Ducati-Ingenieuren gegeben, aber alles lässt vermuten, dass der Fahrer schuld ist. Die ersten Telemetriedaten trudeln ein und aus den Luftbildern ist ersichtlich, dass Francesco Bagnaia in Kurve 3 eine breitere Flugbahn genommen hat als die anderen. Der schlechte Grip des texanischen Asphalts tat sein Übriges und ließ keinen Ausweg zu. Die Telemetriedaten zeigen, dass die Ducati Desmosedici GP23 beim Einfahren in Kurve 3 30 Zentimeter von der Ideallinie entfernt war.ohne Grund“ fand eine mathematische Grundlage.
Die nächste MotoGP-Etappe
Gigi Dall’Igna und viele Ducati-Mitglieder verließen COTA mit dem ersten Flug nach dem Rennen, immer noch kein persönliches Treffen mit dem MotoGP-Champion. Das Vergehen der Tage wird auch dazu dienen, Bagnaias Seele zu kühlen und so den Fall klarer analysieren zu können. In etwas mehr als einer Woche sind wir in Jerez für den vierten Lauf der Saison wieder auf der Strecke, an dem auch zwei erstklassige Konkurrenten wie Bastianini und Marquez teilnehmen werden. Honda in den Händen von Alex Rins hat gezeigt, dass es auch mit einem noch spürbaren technischen Rückstand hervorragende Dinge leisten kann. In Marcs Händen könnte jene Siegerkombination, die die Top Class von 2013 bis 2019 monopolisiert hat, wieder auferstehen.
Verschenkte Chancen
45 verlorene Punkte zwischen Argentinien und den USA, der Sturz tut weh, wenn man um den Sieg kämpft. Bei Termas könnte es auch im Nassen krachen, der im Trockenen in Austin dürfte zu denken geben. Zwei Fehler an drei Wochenenden zwangen Francesco Bagnaia zu einem weiteren Comeback und Sieg. Denn am Ende zählt das Endergebnis und bei einem verfehlten Ziel wirken sich gewisse Stürze auf die Unternehmensbewertung aus. Marco Bezzecchi bleibt mit 11 Punkten Vorsprung Tabellenführer und könnte ihm bei dieser Quote einen Platz im Ducati-Werksteam gutschreiben. Das sind Einschätzungen zu Beginn der WM, aber wenn das Wetter mitspielt, sind bis zum nächsten Jahr sensationelle Wendungen zu erwarten.
Foto: Ducati Corse