Der Fahrermarkt bleibt für einen Champion wie Marc Marquez gerüstet, der gezwungen ist, auch in der nächsten MotoGP-Saison bei Honda zu bleiben. Jetzt müssen wir nur noch die Ärmel hochkrempeln und die Daumen drücken, damit die Honda-Ingenieure sinnvolle Lösungen für die RC213V finden können. Eine tiefe Krise, die einige Zeit dauern wird, bis wir das Licht am Ende des Tunnels sehen. In den kommenden Tagen wird Testfahrer Stefan Bradl für einige private Tests auf die Strecke gehen und verschiedene Updates ausprobieren. Werden sie nach Jahren des technischen Stillstands einen Ausweg finden können?
Ein Testsommer für Bradl und HRC
Am Assen-Wochenende ersetzte der deutsche Fahrer den verletzten Alex Rins, indem er die Ziellinie auf dem 13. Platz überquerte (Vorletzter vor Jonas Folger). Das Endergebnis zählt kaum, sondern vielmehr das, worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wurde: „Wir haben mit Elektronik gespielt. Für einen Testfahrer ist es nicht sehr interessant, aber ich muss das Gesamtbild betrachten. Ich versuche zu helfen und tue dies vor allem für die Sicherheit und die Bedürfnisse der Fahrer„. Bis Anfang August sind für ihn drei Testsitzungen in Misano und eine in Jerez geplant: „Es gibt viele unbeantwortete Fragen„.
Stefan Bradl verbarg Hondas schwierige Situation nicht, wie die Verletzungen aller seiner Fahnenträger mit Ausnahme von Taka Nakagami belegen. „Beim Abholen des Fahrzeugs mangelt es an Vertrauen. Das gilt für alle unsere Fahrer. Wir drängen voran und alles, was wir tun, fühlt sich nicht natürlich an, das ist das Problem„, gab er gegenüber Speedweek.com zu.
Ducati ist das Ziel, das es zu erreichen gilt
Das neue MotoGP-Format lässt nicht genügend Spielraum, um nach der richtigen Einstellung zu suchen, und dies hat die Mängel von Honda noch deutlicher gemacht. Beim GP von Assen experimentierte der Testfahrer mit einigen elektronischen Lösungen, die sich seiner Meinung nach als wenig nützlich erwiesen. „Meiner Meinung nach ist es nicht die Elektronik, die uns zurückhält. Was wir brauchen, ist viel mehr Grip am Hinterrad„. Im Moment ist Ducati der Bezugspunkt. „Offensichtlich beobachtet jeder, was Ducati macht: Sie sind mit vielen verschiedenen Fahrstilen erfolgreich und kein Fahrer ist verletzt, alle sind gesund. Die Leistung stimmt, viele unterschiedliche Fahrer standen auf dem Podium, viele unterschiedliche Aerodynamikkonzepte waren erfolgreich … Natürlich sieht man es sich an, es ist klar„.