Ein weiteres MotoGP-Wochenende zum Vergessen für Marc Marquez, in Silverstone ein weiteres Sonntagsrennen, ohne die Ziellinie überqueren zu können. Die Fahrerwertung ist eindeutig: Platz 19 mit mageren 15 Punkten. Honda befindet sich in schwierigem Fahrwasser und wird hoffentlich kurzfristig eine technische Wiedergutmachung leisten, beginnend mit dem Misano-Test. Doch die Bindung zum achtmaligen Weltmeister bleibt vorerst unauflöslich.
Der ehemalige Sportdirektor des LCR Honda-Teams, Oscar Haro, kennt das HRC-Umfeld und die Atmosphäre rund um den Champion aus Cervera sehr gut. In einem Interview mit Nico Abad spricht er über die Gegenwart und Zukunft des Golden Wing-Herstellers und die Rolle von Marquez, beginnend mit den Ereignissen in England beim letzten Grand Prix. „Die aktuelle Honda muss weggeworfen werden und sie müssen ein völlig neues Motorrad bauen„.
Die RC213V braucht radikale Veränderungen, angefangen beim Motor bis hin zur Aerodynamik, vielleicht durch den Einsatz neuer Ingenieure, die wissen, wie man die Umwelt aufrüttelt. Eine Situation, die mehr oder weniger der von 2007 ähnelt: „Das Motorrad war eine Katastrophe, aber Honda wusste, wie man aus der Krise herauskommt … Ich vertraue Honda, dem Potenzial, das es als Hersteller hat, und Marc kennt dieses Potenzial. Ich denke, der Misano-Test wird sehr wichtig sein, wo das 2024er-Bike getestet wird … Nach meinen Informationen wird es mit der Honda weitergehen„.
Laut Oscar Haro konzentriert sich die japanische Marke bereits auf die nächste MotoGP-Meisterschaft und hat die Ergebnisse für 2023 beiseite gelegt.“Es ist ein schweres Fahrrad, bei dem die Elektronik nicht funktioniert. Von da an gab es viele Probleme, aber an der Spitze war immer ein Biest wie Marc Marquez, der das Motorrad an die richtige Stelle brachte„. Es wird ein entscheidender Test sein, der über die Zukunft des Champions entscheidet. Ob man 2025 bei Honda bleibt oder den Hersteller wechselt, wird eine rein persönliche Entscheidung sein. „Sein Manager Jimmy muss sich um das Marketing kümmern, nicht um den sportlichen Aspekt. Er hat, wie Emilio Alzamora, nicht die Kraft, gegen Marc anzutreten … Es ist sehr schwierig, einen Fahrer wie ihn zu managen, weil er außergewöhnlich ist„.
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