Es war einmal die Seitenwagen-Weltmeisterschaft. Nein, es ist immer noch da. Der genaue Name lautet jetzt FIM Sidecar World Championship. In der Vergangenheit waren Beiwagen sehr beliebt. Bis 1996 wurde es im Rahmen der MotoGP ausgetragen. Die Rennen waren bzw. sind äußerst spektakulär. Um einen Beiwagen an seine Grenzen zu bringen, müssen sowohl der Fahrer als auch der Beifahrer eine bestimmte Fahrtechnik anwenden, um die ausgeprägte Asymmetrie des Fahrzeugs zu überwinden. Geometrien, Gewichtsverteilung und viele kleine Details sind grundlegend.
Italien hat in dieser Spezialität nie besonders glänzt. Am Start waren italienische Mannschaften wie Ercole Frigerio-Lorenzo Dobelli, Ernesto Merlo-Aldo Veglio, Albino Milani-Ezio Ricotti, alle auf Gileras. Lorenzo Dobelli gewann 1950 zwei Weltmeisterschaften in dieser Kategorie, allerdings als Passagier. In den achtziger Jahren ragten Amedeo Zini und Andrea Fornaro heraus und gewannen verschiedene nationale Titel sowie wichtige Platzierungen in der Weltmeisterschaft. In den letzten Jahren spricht man in Italien jedoch nicht mehr von Beiwagen, außer beim Beiwagen-Cross oder im Zusammenhang mit Motorradtourismus und historischen Nachstellungen.
Die Seitenwagen-Weltmeisterschaft 2024
Für den Seitenwagen-Weltcup sind 16 Mannschaften gemeldet. Bei den verwendeten Fahrzeugen handelt es sich hauptsächlich um LCR-Yamaha, es gibt jedoch auch Fahrzeuge mit ARS-Yamaha. Das erste Rennen fand im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans statt, die zweite Veranstaltung findet an diesem Wochenende gemeinsam mit der IDM auf dem Sachsenring statt. Der Kalender orientiert sich größtenteils an der internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft. Piloten und Passagiere sind überwiegend Franzosen, Engländer, dazu einige Deutsche, einige Schweizer und andere aus verschiedenen europäischen Nationen. Die Italiener sind völlig abwesend. Nach dem ersten Termin führt die Crew bestehend aus Markus Schlosser und Luca Schmidt das Klassement an. Ursprünglich sollte der Schweizer mit Marcel Fries konkurrieren, doch dann übernahm der junge Schmidt. Auf dem zweiten Platz landeten die Titelverteidiger Todd Ellis und Emmanuelle Clement.
Auf dem Sachsenring findet am Samstag ein erstes Rennen über 11 Runden und am Sonntag eines über 20 Runden statt.
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