Und wer hat mit so einem Superbike-Grid gerechnet? Nach qualvollen Tests, die in den kombinierten drei Sessions auf dem siebten Platz landeten, hob Toprak Razgtalioglu erneut den Kopf, indem er die erste Superpole ’23 dem absoluten Favoriten Alvaro Bautista wegschnappte. Für den türkischen Fahrer ist dies das neunte Mal in der Qualifikation, zuletzt beim Rennen in Indonesien im vergangenen November. Das Teamplay von Yamaha war entscheidend, mit Andrea Locatelli, der sich opferte, um seinem Teamkollegen Anleitung und Referenz zu geben. Der Bergamo-Spieler startet aus der dritten Reihe (neuntes Mal). Stattdessen verpasste Alvaro Bautista den Moment: Mit dem zweiten SC0-Reifen geriet er in der ersten fliegenden Runde in viel Verkehr und als er schließlich die Straße frei fand, hatte der Reifen etwas an Schärfe verloren. Der Spanier rettet noch die erste Reihe, Zweiter. Rennen 1 um 6 Uhr italienischer Zeit, hier sind alle Zeiten für das Wochenende
Super Domi
Von Überraschung kann man mittlerweile nicht mehr sprechen, Dominique Aegerter ist nach zwei triumphalen Jahren im Supersport in der Superbike gelandet, und wenn er die Kadetten-Kategorie (und auch die MotoE!) besiegt hat, wird es einen Grund geben. Der Schweizer ist sehr stark und schaffte es mit einer Blitzrunde, die Yamaha GRT auf den dritten Platz zu bringen, wobei er sich über Jonathan Rea lustig machte, der versuchte, die Verzögerung in der Kawasaki-Vorbereitung auszubessern, sich jedoch auf dem vierten Platz wiederfand. Phillip Island war eine der magischen Strecken für den sechsmaligen Weltmeister, aber dieses Wochenende verspricht besonders kompliziert zu werden. Rennen 1 wird für den Nordiren das 378. Superbike-Rennen sein, mehr als jedes andere.
Rinaldi in der zweiten Reihe
Nicht sonderlich glänzend war das Qualifying von Michael Rinaldi, der in den Vorläufen sehr stark war: Sechstschnellste Zeit, was ihm die letzte Box in der zweiten Reihe einbrachte. Der Rimini-Fahrer liegt hinter dem Deutschen Phillip Oettl, der mit der Ducati des Go Eleven-Satelliten eine verdammt gute Zeit hat. Noch zum Thema Ducatisti: Danilo Petrucci holt die erste Superpole mit der zehntbesten Zeit, obwohl er Bautista eingeholt hat, während Axel Bassani einfach nicht abhebt: vierzehntschnellste Zeit. Überraschend ist die elfte Zeit von Iker Lecuona, der mit der Honda HRC im dritten und letzten freien Training mit 1’29″764 der Schnellste gewesen war: In der Superpole fuhr er eine halbe Sekunde schlechter!

